Das richtige Erkennen der Ursache von Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden ist Voraussetzung für deren sachgerechten Behandlung und Sanierung. Abgesehen von Wasserschäden in Folge einer Flut, eines Feuerwehreinsatzes oder eines Rohrbruchs können Feuchtigkeitsschäden auf aufsteigende Bodenfeuchte, von außen eindringende Feuchte oder auf Kondensation zurückgeführt werden.


Aufsteigende Bodenfeuchte

Durch Grund-, Sicker- und Stauwasser wird in der oberen Bodenschicht immer ein Teil des Wassers gehalten. Da sämtliche Baumaterialien poröse Strukturen aufweisen, verfügen sie über ein kapillares Leitvermögen,d.h., sie können Wasser aufnehmen und entgegen der Schwerkraft nach oben leiten. Dieser Effekt kann nur durch eine fachmännische Abdichtung der mit dem Erdreich in Berührung kommenden Gebäudeteile verhindert werden.


Von außen eindringende Feuchte

Die Witterung, insbesondere Regen, Wind und Schnee, setzt der Gebäudehülle ebenfalls zu und kann auf Dauer zu Feuchtigkeitsschäden führen. Besonders das Dach bietet für Feuchtigkeit eine große „Angriffsfläche“: unzureichend abgedichtete Schornsteine, lose Dachziegel, defekte Dachkehlen, aber auch mangelhafte Mauerabdeckungen, beschädigte oder verstopfte Regenrinnen und -fallrohre, nicht genügend abgedichtete Fenster, Putzschäden, Risse im Mauerwerk, eine defekte Sockelabdichtung und andere Schwachstellen können mögliche Ursachen für von außen eindringende Feuchtigkeit sein.

Schäden am Gebäude sollten daher möglichst zeitnah behoben werden, damit sich die Folgeschäden nicht vergrößern. Auch Wasserleitungen sollten regelmäßig auf Leckagen hin kontrolliert werden, um größeren Wasserschäden vorzubeugen.


Kondensation

Durch das Atmen und Schwitzen sowie durch Kochen, Waschen und Duschen sind Wohnräume ständig Feuchtigkeit ausgesetzt. Denn der in der Raumluft gespeicherte Wasserdampf kondensiert an kalten Wänden und Nässe bildet sich. Diese wiederum bietet organischen Stoffen und damit Schimmel einen idealen Nährboden.

Eine Luftfeuchtigkeit von ca. 50 bis 65 Prozent bei einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius ist dabei durchaus gewünscht. Problematisch wird es jedoch, wenn in Wohnräumen für längere Zeit eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 70 Prozent herrscht. Kondensationsfeuchtigkeit kann u.a. in unzureichend wärmegedämmten Keller- und Dachgeschossen auftreten, ebenso im Dachboden ohne Querlüftung, an Wärmebrücken (z.B. Betonfensterstürze), am Fuß von Außenwänden oder wegen mangelnder Luftzufuhr hinter Schränken.

Durch regelmäßiges Lüften und Heizen lässt sich die Luftfeuchtigkeit von den Bewohnern jedoch leicht auf ein gesundes Niveau regulieren.

Durch Lüften entweicht die feuchte Luft nach Außen. Das Fenster sollte dabei solange geöffnet bleiben, bis die Fensterscheiben auf der Innenseite nicht mehr beschlagen sind. Idealerweise sollte zwei bis drei Mal täglich für 10 bis 15 Minuten die Fenster weit geöffnet werden. Bei Durchzug verkürzt sich die Lüftungszeit beträchtlich, außerdem bleibt die in Möbeln und Wänden gespeicherte Wärme erhalten. Diese wird nach dem Schließen der Fenster wieder an den Raum abgegeben und es wird weniger Energie für das Aufheizen verbraucht. Der Thermostat der Heizung sollte während des Lüftens natürlich abgedreht werden.

Heizen beugt gerade zur kalten Jahreszeit etwaigen Feuchtigkeitsschäden vor, weil warme, trockene Luft Feuchtigkeit besser aufnimmt als kalte Luft. Ein Hygrometer bietet übrigens eine zusätzliche Möglichkeit für die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit.

Bei Feuchtigkeitsschäden in Folge von aufsteigender Bodenfeuchte und von außen eindringender Feuchte müssen fachgerechte Sanierungsmaßnahmen erfolgen, Bautrockner sind hier wirkungslos und können allenfalls die "Symptome behandeln". Auch für die Regulierung der Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen sind sie nicht konzipiert. Stattdessen können mobile oder stationäre Luftentfeuchter in Wohnräumen mit erhöhten Schimmelrisiko eingesetzt werden.